
Wenn man über Norwegen spricht, haben viele die romantische Vorstellung von kleinen Städten, die sich in endlosen Wäldern verlieren. Das Norwegen, neben Oslo auch andere Großstädte hat, ist für manche schwer vorstellbar. Die Stadt Stavanger ist dafür jedoch ein lebhaftes Beispiel, das bei fast jeder Kreuzfahrt durch die norwegischen Fjorde angesteuert wird.
Stavanger liegt an der Westküste Norwegens direkt am Fjord Byfjord und hat rund 144.000 Einwohner. Damit ist Stavanger die viertgrößte Stadt Norwegens. Von den 144.000 Einwohnern leben etwa 90.000 auf dem Festland. Die restlichen 54.000 Menschen verteilen sich auf die rund 300 Inseln, über die sich das Stadtgebiet erstreckt. Bis in die 50iger Jahre des 20. Jahrhunderts war die Konservenindustrie der größte wirtschaftliche Faktor. Heute gilt Stavanger als Zentrum der Erdöl- und Erdgasindustrie Norwegens.
Der Kreuzfahrthafen Vågen gehört zu den wenigen auf der Welt, bei dem die Schiffe fast bis in das Zentrum der Stadt fahren können. Das sehr tiefe Hafenbecken befindet sich in direkter Nähe zum Marktplatz von Stavanger. Bei einem Landausflug ist man bereits nach wenigen Minuten Fußweg auf eigene Faust im Stadtzentrum. Für Ausflüge in die Umgebung kann man eines der Touristenboote besteigen, die in der Nähe des Kreuzfahrtterminals anlegen.
Nordöstlich vom Kreuzfahrtterminal befindet sich das historische Stadtzentrum von Stavanger. Die weiß gestrichenen Holzhäuser stammen überwiegend aus dem 19. Jahrhundert. Das älteste Gebäude wurde wahrscheinlich zum Beginn des 18. Jahrhunderts erbaut. Im Zentrum des Stadtteils, in der Øvre Strandgate 88 befindet sich auch das Norwegische Konservendosenmuseum. Das Museum informiert über die Arbeits- und Lebensbedingungen von Arbeitern in der Zeit zwischen 1880 und 1935. Das eigentliche Zentrum der Stadt bildet von 1100 bis 1150 erbaute Dom zu Stavanger. Der Dom ist nicht nur die älteste Bischofskirche Norwegens, sondern auch die einzige Kathedrale aus dem Mittelalter, die noch in der ursprünglichen Form erhalten ist.